Nach “Print First”, “Web first” und “Mobile First” sind wir jetzt endlich bei “Content First” gelandet. Die Marschrichtung wäre nun klar, jedoch fehlt es noch an populären Werkzeugen.
Ich habe mir lange überlegt, wie wir den neuen Layoutprogrammen sagen könnten. Also den Werkzeugen, die es auf einfache und effiziente Weise ermöglichen, Inhalt unabhängig des Ausgabekanals zu erstellen. Ich glaube, es werden die “HTML Authoring Tools”. Um das zu erklären, muss ich etwas ausholen.
Strukturierter Inhalt, der für unterschiedliche Ausgabekanäle verwendet werden kann, wird immer häufiger in HTML gespeichert. Klammer auf: TruEdit ist in Kürze fähig, HTML-Dateien bidirektional mit InDesign zu verbinden. HTML übernimmt heute oft den Part, wo früher XML eingesetzt wurde. Viele XML-Projekte sind gescheitert, weil sie zu kompliziert für die Benutzer wurden. Bei HTML ist diese Gefahr kleiner, weil HTML allgemein bekannt ist und einen klar vorgegebenen Funktionsumfang hat.
Gehen wir also davon aus, dass wir künftig vor allem HTML erstellen, so ist es doch naheliegend, dass wir den neuen Werkzeugen eben “HTML Authoring Tools” sagen – oder?
PS: Zwei HTML Authoring Tools verwende ich bereits: Inception von WoodWing und TruAuthor von MEI. Natürlich gibt es noch mehr, und es kommen jetzt ständig dazu. Bin gespannt, ob sich da auch ein Standard durchsetzt, wie das Word für die Büroleute und das InDesign für den Print-Bereich.
7 Antworten
Hallo
Ich sehe das mal aus Sicht eines Technischen Redaktuers.
Viele erzeugen Dokumente in einem Redaktionssystem, früher in der Regel mit dem Ziel Print, das aber mehr und mehr von anderen parallen Ausgabezielen ergänzt wird.
Grundlage ist hierbei immer die Erfassung der Inhalte als XML und das Ausgabeziel wird je nach Anforderung gewählt.
Hier ist HTML bisher nur ein mögliches Ziel.
Haeme, zur Erfassung verwenden wir aber keine der von dir genannten Tools, sondern die XML-Editoren der Redaktionssysteme.
Gruss Bernd Drienko
Hallo Haeme,
Interessanter Artikel. Ich stimme in vielen der Ausgangs-Überlegungen zu, habe aber meine Probleme mit der Schlussfolgerung. Ich habe als Replik selbst einen kleinen Blog-Beitrag geschrieben um den Diskussion anzufeuern 😉 – http://www.georgobermayr.de/about-layout-applications-for-content-first
Viele Grüsse,
Georg