Arbeitsmethoden gibt es viele, Probleme auch. Aber welches Problem lässt sich am besten mit welcher Methode lösen?
Für mich sind die (agile) Arbeitsmethoden wie ein Werkzeugkoffer. Ich nehme je nach handwerklichem Problem einen Hammer oder einen Schraubenzieher aus dem Koffer. Blöd ist, wenn ich das falsche Werkzeug einsetze – ein Nagel mit einem Schraubenzieher in die Wand zu “schlagen” geht, ist aber unglaublich ineffizient.
Bei den Arbeitsmethoden verhält es sich genau gleich. Der Komplexitätsforscher Ralph D. Stacey hat uns mit seiner Stacey Matrix ein Auswahlhilfe für die richtige Arbeitsmethode an die Hand gegeben.
Anwendung der Stacey Matrix:
- Problemstellung kennen und gemeinsames Verständnis davon herstellen
- Im Team die Problemstellung auf einen der vier Quadranten (Einfach, Kompliziert, Komplex, Chaos) einteilen.
- Daraus ableiten, mit welcher Arbeitsmethode wir am besten das Problem lösen können. (gelbe Post-Its)
- Ein Team zusammenstellen, welches aus den richtigen Skills und Haltungen besteht. (blaue Post-Its)
- Das Team ausbilden, damit es die Methode kennt.
- Dem Team die Vision vermitteln, damit es einen Leitstern hat.
- Das Team starten lassen, begleiten und angemessen führen.
Das tönt sehr trivial, ist es aber nicht. Den,
- nicht alle Menschen eigenen sich dazu, alle Arten von Problemstellungen zu bewältigen. Pioniere lieben Unsicherheit – Städtebauer lieben die Sicherheit und die Struktur. Wie gehen wir mit diesem Spannungsfeld in einem Team in einer Organisation um?
- wir Bewegen uns als Gesellschaft immer mehr in die Komplexität. Wir können aber nicht alle mit komplexen Problemstellungen umgehen. Der agile Hype ist ein Versuch, die Werkzeuge zur Lösung von komplexen Problemstellungen herzustellen – gewissermassen salonfähig zu machen.
- Je komplexer ein Problem ist, desto weniger lässt es sich als Einzelperson und “nur” auf Basis von unserem Wissen lösen. Wir brauchen ein Team mit diversen Fähigkeiten und grossem Lernwille. Erfahrungswissen nennen wir das. Das entsteht, indem wir Hypothesen bilden, Experimente lancieren, Experimente umsetzen, Reflektieren und wieder neue Hypothesen bilden. Hier mein Motto: Wissen zeigt in die Vergangenheit – Lernen in die Zukunft.
- als Führungskraft muss ich wissen, wie ich einen Siedler oder einen Pionier erfolgreich führe. Oder gleich ein ganzes Team von Pionieren, auch die brauchen Führung. Aber wie sieht die aus? Wie muss die adaptiert werden?
- wie gebe ich einem Team einen Leitstern in die Hand? Wie sorge ich dafür, dass dieser Leitstern sie durch die ganze Problemlösung / Produktentwicklung trägt?
- wenn das Problem soweit beleuchtet ist, dass es von Komplex zu Kompliziert rutscht. Darf ich dann die Arbeitsmethode anpassen? Wie mach ich das? Was bedeutet das für meine Teamzusammenstellung?
Falls du mehr über die Stacey Matrix, die Führungsmuster und Arbeitsmethoden erfahren willst, dann melde dich an mein Training Agile Business Kickstart an.
3 Antworten
Moin Franziska,
danke für Deine freundliche Antwort. Ehrlich gesagt hat mich (D)eine Antwort überrascht, weil es so viele Zeitgenossen gibt, die gar nicht verstehen können/wollen, warum ich – wie es manche empfinden – frech/dreist/respektlos/ohne Umschweife den Sinn des Geschrieben hinterfrage. Die sprachliche Wendung “Sinn machen” ergibt für mich einfach keinen Sinn – und ich bringe es oft nicht fertig, das unkommentiert zu lassen.
Dir einen schönen Tag, Luka
P.S.: Lässt sich die Grafik nicht auch entsprechend ändern?
Hallo Frau Stebler,
Sollte es nicht sprachlich gepflegter “…ergibt wann Sinn?” heißen?
Gruß
Luka
Hoi Luka vielen Dank für deinen Hinweis. Ich habe das gerne übernommen. Herzliche Grüsse, Franziska